Liebe Profis,
wir laden herzlich zum Netzwerktreffen nach Wöltingerode ein. Lassen Sie sich von den Worten unseres Referenten Prof. Dr. Dr. Christof Arn auf die Hinschaudidaktik einstimmen und melden Sie sich für 1,5 experimentelle Tage an! Wie immer steht uns ein begrenztes Zimmerkontigent zur Verfügung.
„Liebe Bildungsengagierte,
seit langem habe ich ein klares Gefühl dafür, über welche Art von Bildung ich mich freue und über welche eben weniger. Gerne würde ich allerdings in Worte fassen können, was für eine Art von "Unterricht", von "Lehre" ich mir wünsche - und lange konnte ich das nicht. Was ist der matchentscheidende Unterschied? Ich glaube, jetzt habe ich es gepackt: Die Frage ist, ob Lehrende sich im Zweifelsfall an den Lernenden orientieren, oder am "richtigen Unterricht". Matchentscheidend ist diese Grundhaltung, die sich direkt in allen Handlungen und besonders stark in der Atmosphäre (und in den Beziehungen) niederschlägt: Mache ich primär "richtigen Unterricht" - so wie ich es selbst noch erlebt habe, so wie ich es in hochschuldidaktischen Kursen gelernt habe, so wie es in Büchern steht, so wie es die Forschung (vermeintlich) sagt - oder entscheidet sich für mich die Frage, ob der Unterricht richtig war, schlicht und ergreifend an den (wahrnehmbaren) Lernprozessen der Lernenden, hier und jetzt?
Ja, ich denke, das ist der Punkt, der den Unterschied macht. Und, ja, keine Frage: Wissen über Didaktik, über Lernpsychologie, breite Methodenkenntnisse, all das ist super, ist wertvoll, hilft - solange man all das nicht als Orthodoxie versteht, und vor allem nicht als Checkliste, deren Abarbeitung mich von allem weiteren entbindet. Guter Unterricht ist, um "informierte Intuition", ist "wohlpräparierte Improvisationskunst", ist Kollaboration, ist Leben.
Wie funktioniert das nun "professionell" (wobei in dieser Frage das Wort "professionell" im Sinne der Professionstheorie verstanden sein will)? Darum geht es in diesem Workshop:
Rekapitulieren, in welchem Verhältnis die Orientierung an didaktischem Wissen, Unterrichtsmethoden etc. zur Orientierung an den hier und jetzt mit mir Lernenden steht
Innere Strukturen aufbauen, die helfen, "Hinschaudidaktik" zu tun: fortlaufend wahrzunehmen, was bei den Lernenden passiert und in "Moment-to-Moment-Decisions" das zu tun, was besonders günstig sein könnte, um gegebene Ziele vertieft und rasch, kurz direkt, zu erreichen.
Ein grosses Vorhaben für die gegebene Zeit, das wir am besten selbst auch in diesem Modus der "Hinschaudidaktik" anpacken.
Damit wir direkt da hineinfinden, bitte ich um eine kleine Vorbereitung: Schreibe bitte Deine wichtigste theoretische Frage und Deine wichtigste praktische Frage dazu je mit dickem Filzstift auf ein A4-Papier und bringe diese beiden Papiere (oder auch drei oder mehr) zur Veranstaltung mit. Wir werden diese direkt am Anfang aufhängen, ordnen und den Tag daraus entstehen lassen.
Falls Du gerne etwas lesen möchtest dazu: Ganz neu ist "Immersion, didaktische Dreieck, Agilität - Modellierungen für lernendenzentriert-agil-entwicklungsorientierte Bildung" erschienen unter https://gabi-reinmann.de/wp-content/uploads/2025/06/Impact_Free_64.pdf
Vorfreudig grüsst
Christof Arn"
Achtung: Die Kosten für die Übernachtung im Klosterhotel Wöltingerode trägt das ZeLL, die Reisekosten müssen bitte von Ihnen oder Ihrer Fakultät getragen werden.
Diese Veranstaltung ist nur für aktuelle und ehemalige Teilnehmer*innen des Profiprogramms sowie für Lehrende des Projekts "AGGIT". Bitte geben Sie bei Ihrer Anmeldung unbedingt an, wenn Sie keine Übernachtung wünschen!